Werfen Sie mal einen Blick in Ihr Bücherregal. Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Sie dort ein dickes gelbes oder grünes Buch sehen. Vermutlich ist es Ihnen das letzte Mal beim Abstauben begegnet oder zumindest, als Sie etwas zum Beschweren gesucht haben, damit die losen Blätter auf Ihrem Schreibtisch im Herbststurm nicht davonfliegen. Spätestens jetzt wissen Sie natürlich, was ich meine: das gute alte Wörterbuch.
Zu Beginn meines Studiums angeschafft fristen meine Wörterbücher seit einigen Jahren meistens ein trauriges Dasein im Regal. Ganz klar – gegen die digitale Konkurrenz kommen sie nur schwer an. Dank einfacher Durchsuchbarkeit, ständigen Aktualisierungen und schier unendlich großen Datenbanken lassen Online-Wörterbücher ihre gedruckten Pendants im wahrsten Sinne des Wortes alt aussehen.
Doch es ist möglich, der Wörterbuchsammlung, ganz im Sinne des Upcyclings, zu neuer Bedeutung zu verhelfen. Hier einige Einsatzmöglichkeiten: Laptopständer, Blattpresse, Schraubzwingenersatz, Türstopper, Zoom-Hintergrund, Verteidigung gegen Einbrecher. Gut, der letzte Anwendungsfall ist rein hypothetisch und noch nicht getestet.
Ein Gutes hat die Umnutzung der Wörterbücher allerdings: Jedes Mal, wenn ich eines der Bücher aus dem Regal ziehe, werfe ich einen Blick hinein und lese mich ein wenig fest. Dabei entdecke ich mit ziemlicher Sicherheit immer einige neue Begriffe und ihre Bedeutungen. So bleibt der ursprüngliche Nutzen der Wörterbücher doch noch ein bisschen erhalten.